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Hinweistafel im Bürgerbüro (© Karin Donath : Karin Donath )

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Schlingen

129 Grabhügel aus der Hallstattzeit und Reihengräber der alemannischen Siedler bekunden das Alter des Ortes. Vor einigen Jahren kamen unter dem Kirchenboden die Grundmauern von vier ehemaligen Kirchen zum Vorschein, von denen die älteren Eigenkirchen des Ortsadels gewesen sein dürften. An das um 1180 von dem Markgrafen Heinrich von Ronsberg gegründete Kloster Irsee schenkte 1182/90 Heinrich Langwat (bei Türkheim) Güter aus Schlingen, ebenso (1195) Swigger von Mindelberg und Gottfried von Ronsberg (um 1200) je ein Gut. Der welfische Dienstmann Konrad von Schlingen stiftete im 3. Viertel des 12. Jahrhunderts ein „praedium" an das Kloster St. Ulrich und Afra zu Augsburg, der dortige Abt Heinrich (1184-1190) soll Kirche samt Gut erworben haben. Aus Frankenhofen stiftete ein Kemnater Dienstmann 1227 einige Güter. 1295 kaufte Irsee von dem Augustinerkloster in Mindelheim eine Gilt/Abgabe/ aus dem Malerhof in Schlingen. Im Besitz des Malerhofes folgten den Augustinern die Herren von Kemnat, die 1361 einzelne Güter und 1363 auch den Malerhof in Schlingen an das Kloster Irsee als „Seelgerät" (zum Seelenheile) stifteten. Das Dorfgericht und die zur Herrschaft Oberbeuren gehörigen Reichsleute kaufte das Kloster Irsee erst 1530 von Simprecht von Benzenau auf Kemnat, nachdem es bereits fast alle Anwesen in Schlingen an sich gebracht hatte. 1538 erwarb es von der Stadt Kaufbeuren Güter und das Gericht in Rieden und Frankenhofen. Es konnte daher 1539 zwischen Rieden und Schlingen, deren Bewohner nun alle Hintersassen und Gerichtsleute des Klosters waren, den Streit um den Viehtrieb und die Weide an der Wertach schlichten (Urkunde von 1539 im Stadtarchiv Wörishofen). 1754 flammte der Streit durch die dauernden Veränderungen des Flußbettes der Wertach wieder auf und wurde abermals vom Kloster geschlichtet.
Ende 1802 wurde das Kloster aufgehoben, und die Bewohner von Schlingen wurden Grundholden des bayerischen Staates. Der Ort wurde dem Landgericht Kaufbeuren zugeordnet. Schlingen und Frankenhofen bildeten 1818 zusammen eine Gemeinde.
Die im 15. Jahrhundert gebaute Kirche wurde 1676 restauriert, verlängert und mit einem Eingang von Westen her versehen. 1697 fand die Einweihung statt. 1761-1768 wurde das Innere in Rokoko erneuert. Frz. Anton Zeller von Reutte schuf das Deckengemälde, Xaver Bernhard von Eggenthal machte die Faßarbeiten, Meister Steinhauser, ein Schüler von Feuchtmayr, den Stuck. 1768 wurde ein neuer Hochaltar aufgestellt. Die Stadt Bad Wörishofen, in die Schlingen 1972 eingemeindet wurde, ließ 1973/74 den Kirchturm glanzvoll restaurieren.

Quelle: Band II Landkreis Unterallgäu 1987

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